Ziele und Einordnung der Forschergruppe SERROGA

SERRTOGA-Roboter 
Foto: TUI NIKR

In der Service- und Assistenzrobotik wird großes Potential zur Verbesserung der Lebenssituation älterer Menschen, insbesondere bei der Unterstützung einer selbstbestimmten Lebensweise auch im Alter, gesehen. Voraussetzung dafür ist die Bereitstellung und zielgruppenspezifische Aufbereitung bedarfsgerechter Dienstleistungen. So wird in einer aktuellen Studie im Auftrag des VDE zu den Einsatzgebieten von Servicerobotik, die von älteren Menschen in ihrem Alltag gewünscht werden,  dem Konzept eines „Gesundheitsroboters“, der „das gesundheitliche Monitoring übernimmt, an Medikamente, Geburtstage und Termine erinnert, zur gesundheitlichen Prävention animiert, den Kontakt zu Freunden und Verwandten erleichtert, Zeitungsberichte oder Gedichte vorliest, Notizen und Einkaufslisten verwaltet und auch als Fitness‐Animator einsetzbar ist“ [1], besonders hohe Akzeptanz bescheinigt.

Die Entwicklung einer solchen robotergestützten Gesundheitsassistenz bildet daher den Rahmen für die Arbeit der Forschergruppe SERROGA (SERvice-RObotik für die GesundheitsAssistenz). Anhand von drei Demonstratoren zur roboterbasierten „Kommunikationsassistenz“, „Bewegungsmotivation“ und „Erinnerungsfunktion“ sollen verschiedene der genannten Anforderungen an einen „Gesundheitsroboter“ alltagstauglich praktisch umgesetzt werden. Dabei sollen die Demonstratoren nicht nur mit den Endnutzern entwickelt, sondern auch langfristig in deren direktem Umfeld eingesetzt werden. Die Endnutzer sind vor allem unterstützungsbedürftige ältere Menschen, ihre Angehörigen und die Beschäftigten in der ambulanten und stationären Pflege. Im Rahmen dieses Einsatzes sollen die bestimmenden Faktoren für die Akzeptanz einer solchen robotergestützten Gesundheitsassistenz untersucht und verbessert werden.

Neben den die Forschergruppe tragenden Fachgebieten der TU Ilmenau (Neuroinformatik und Kognitive Robotik, Medienpsychologie/Medienkonzeption) sind Thüringer Robotik-Firmen und Unternehmen mit Geschäftsfeldern im Bereich der Gesundheitsassistenz und des vernetzten Wohnens sowie Vertreter der Endnutzergruppen im Form eines Unternehmensbeirates eingebunden. Mit der Forschergruppe sollen für das Zukunftsszenario der robotischen häuslichen Gesundheitsassistenz die Voraussetzungen geschaffen werden, um Thüringen frühzeitig einen Zugang zum Zukunftsmarkt für solche Assistenzsysteme zu  erschließen.  Gleichzeitig sollen bedarfsgetriebene Schritte zur Gründung eines Robotik-Kompetenzzentrums in Thüringen getan werden.

[1] S. Meyer: Mein Freund der Roboter. Servicerobotik für ältere Menschen: eine Antwort auf den demographischen Wandel? ISBN 978-3-8007-3342-2, VDE-Verlag 2011


Gefördert durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.